Hat Fett seinen schlechten Ruf verdient?
Gutes Fett – böses Fett. Eine kurzer Leitfaden!
Fett ist nicht gleich Fett. Es kommt wie bei allen anderen Lebensmittel auf die Qualität an! Hochwertige Öle könne die Gesundheit fördern, alte ranzige Fette können sogar zu Entzündungen führen.
Grob unterscheidet man zwischen den gesättigten Fettsäuren, den ungesättigten Fettsäuren und den industriellen Transfetten.
Gesättigte Fettsäuren
Diese Fettsäuren sind für den Menschen nicht essentiell, d.h. der Körper kann sie selbst auch aus anderen Nahrungsinhaltsstoffen wie Zucker oder Eiweißen herstellen. Insbesondere tierische Nahrungsmittel enthalten ungesättigte Fettsäuren, so z.B. Butter, Schlagobers, Schweineschmalz, Fleisch und Wurstwaren. Nur wenige pflanzliche Nahrungsmittel enthalten in hohen Mengen gesättigte Fettsäuren, darunter fallen z.B. Kokosfett.
Insgesamt sollen gesättigte Fettsäuren unter zehn Prozent der täglichen Gesamtenergiezufuhr ausmachen, das entspricht einem Drittel der über Fette zugeführten Energie.
Ich würde diesen Blog nicht schreiben, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass es über ein ganz bestimmtes Lebensmittel, nämlich die Butter Aufklärungsbedarf gibt.
Ich spreche immer wieder mit KlientInnen die der Meinung sind, dass Butter schlecht für sie wäre oder dass sie davon dick werden würden.
Butter besteht hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren, die bei vielen Menschen nicht so einen guten Ruf haben, aber immens wichtig für unseren Körper sind. Neben der Versorgung des Körpers mit Energie und lebensnotwendigen Fettsäuren, sind Fette Bestandteil jeder Körperzelle. Fette fixieren und schützen unsere Organe im Körper und sind essentiell für unseren Hormon- und Immunstoffwechsel.
Butter ist ein empfehlenswertes und natürliches Produkt, das aus über 400 verschiedenen Fettsäuren besteht. Das Fettsäurespektrum ist stark von dem Futter, das die Tiere bekommen abhängig. Die Milch von grasgefütterten Weidekühen ergibt eine leicht gelbliche Butter. Die gelbliche Farbe entsteht durch den erhöhten Karotin Gehalt der durch die reine Fütterung von Gras entsteht
Leider ist die Industrie schlau und reichert Butter mit Beta-Carotin an, um die gelbliche Farbe zu erreichen.
Fazit: Butter, ja! Unbedingt, mit Maß und Ziel aber bitte aus biologischer Landwirtschaft!
Gesättigte Fettsäuren sind hitzestabil. Das bedeutet, dass sie sich hervorragend zum Braten eignen.
Weitere Lebensmittel in denen hauptsächlich gesättigte Fettsäuren vorkommen sind Käse, Fleisch, Wurstwaren, Schlagobers. Pflanzliche Quellen für gesättigte Fettsäuen sind z.B. Kokosöl.
Kokosöl ist durch die Tatsache, dass es sich sehr hoch erhitzen lässt bestens zum Braten geeignet.
Ungesättigte Fettsäuren
Diese Fettsäuren werden unterteilt in einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Der Körper kann sie nur zum Teil aus anderen Nahrungsinhaltsstoffen synthetisieren. Bestimmte Vertreter der ungesättigten Fettsäuren sind daher essentiell und müssen über die Nahrung zugeführt werden. Insgesamt soll mit zwei Drittel der überwiegende Anteil der Gesamtfettzufuhr aus ungesättigten Fettsäuren stammen.
Ungesättigte Fettsäuren sind überwiegend enthalten in pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Pflanzenölen, Ölfrüchten (z.B. Oliven), Nüssen und Samen sowie in fettem Fisch (z.B. Lachs, Makrele oder Hering). Einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren können insgesamt einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben, v.a. hinsichtlich der Blutfettwerte. Die Superstars unter den mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind die Omega-3 und die Omega –6 Fettsäuren.
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren
Die Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure und die Omega-6-Fettsäure Linolsäure zählen zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die beide essenziell sind. Das heißt, sie können vom Körper nicht selbst aufgebaut werden. Sie müssen daher mit der Nahrung aufgenommen werden.
Omega-3-Fettsäuren kommen u.a. in Raps-, Lein-, Soja- oder Walnussöl und in fettem Fisch wie Makrele, Lachs, Thunfisch, Hering und heimischem Kaltwasserfisch wie Saibling vor.
Omega-6-Fettsäuren sind z.B. in Maiskeim-, Sonnenblumen-, Distel- oder Kürbiskernöl enthalten. Zwei weitere mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind in der Nahrung von besonderer Bedeutung
Omega-3-Fettsäuren können die Blutfettwerte positiv beeinflussen und das Risiko für Bluthochdruck und koronare Herzerkrankungen senken. Omega-6-Fettsäuren können dem Risiko für Fettstoffwechselstörungen sowie einer koronaren Herzkrankheit entgegenwirken.
Transfettsäuren
Transfettsäuren gehören zwar zu den ungesättigten Fettsäuren, stehen jedoch im Gegensatz zu anderen ungesättigten Fettsäuren im Verdacht, gesundheitsschädigende Eigenschaften auf den Organismus auszuüben.
Transfettsäuren entstehen u.a. bei der Härtung von Fetten – wie etwa in der Lebensmittelherstellung, um Produkte länger haltbar und streichfähiger zu machen. Beim Braten und Erhitzen in Öl kann es unter sehr hohen Temperaturen zur Entstehung von Transfettsäuren kommen.
Werden Transfettsäuren häufig aufgenommen, kann das die Blutfettwerte ungünstig beeinflussen. Zudem können Transfettsäuren möglicherweise das Risiko für starkes Übergewicht (Adipositas) und koronare Herzkrankheiten erhöhen.
Transfettsäuren sind z.B. in Backwaren, Fertigprodukten, Fast-Food-Produkten, Knabbereien sowie Chips enthalten.
Fazit:
Fette sind lebensnotwendig und können der Gesundheit sehr zuträglich sein.
Zu bevorzugen sind ungesättigten Fettsäuren in Form von hochwertigen Pflanzenölen (Leinöl, Kürbiskernöl, Sonneblumenöl, Rapsöl) und fettem Fisch.
Hin und wieder dürfen auch gesättigte Fettsäuren am Speisplan stehen, wie z. B. hochwertiger Käse (kein Industriekäse sondern langgereifter Hartkäse, möglichst biologischer Schaf oder Ziegenkäse) Butter und Schlagobers.